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Die Evolèner sind genügsame, robuste und lebhafte Tiere. Die milchbetonte Zweinutzungsrasse weist im Verhältnis zu ihrer Körpergrösse eine gute Milchleistung auf. Die Widerristhöhe liegt zwischen 115 und 130 cm und das Gewicht zwischen 400 und 700 kg. Die Färbung ist meist rot, seltener schwarz, wobei die schwarze Färbung dominant über die braune vererbt wird. Das Fell weist am Bauch, am Schwanz und über dem Rücken weisse Flecken auf. Der weisse "Stern" ziert als rassetypischer Fleck die Stirn der Tiere.

Das Evolèner Rind ist eine alte, sehr berggängige und alptüchtige Rasse. Ihre Verwandtschaft mit den Eringer Kühen zeigt sich unter anderem an ihrem Temperament. Die schöne Färbung, die zierliche Form und die Zutraulichkeit der Tiere machen diese Rasse äusserst attraktiv. Die Tiere werden sowohl in der Mutterkuhhaltung als auch in der Milchwirtschaft eingesetzt. 

Herkunft und Entwicklung
Die ältesten Knochen von Rindern, die in der Schweiz entdeckt wurden, stammen aus dem Wallis und haben ein Alter von 6'000 Jahren. 1859 wurden die Evolèner Rinder, die ihren Namen dem Dorf Evolène im Val d'Hérens verdanken, zum ersten Mal in einem Bericht des damaligen Walliser Staatsrates erwähnt. Die Evolèner wurden damals noch mit den Eringern gleichgestellt. Bei der Selektion auf Einfarbigkeit, die 1885 eingeleitet wurde, wollten die Evolèner Züchter aber nicht mehr mitmachen, und so trennten sich die Wege der beiden Rassen. Die Evolèner verkamen in der Folge immer mehr zu einer Randerscheinung, denn sie genossen keinerlei Förderung. Nur ein kleiner Bestand der gescheckten, leichteren und milchbetonteren Evolèner konnte in Seitentälern der Rhone überleben.

Heutige Verbreitung
Seit Anfang der 1990er Jahre - kurz vor dem Verschwinden der Rasse - hat sich die Population wieder etwas stärker verbreitet. Schwerpunkte der Zucht liegen im Oberwallis und im Berner Oberland.
Bestandesentwicklung: steigend
Nutzung: Milch, Fleisch und Alpbeweidung

Zuchtziele
- Widerstandskraft, Gesundheit, Langlebigkeit
- Geländegängigkeit, Trittsicherheit und hervorragende Alptüchtigkeit
- Gute Milchleistung bei guter Melkbarkeit
- Mittlere Fleischleistung und gute Schlachtausbeute
- Leichte Geburten